Jahreslosung 2013

Wir haben hier keine bleibende Vaterstadt,
sondern die zukünftige suchen wir.

Hebräer 13,14

Hinweis: Der Anfang des Jahres steht unten, das Aktuellste steht oben.

Orientierungswoche in Raipinka vom 12.-21.12.2013

2013 altes Missionshaus in Raipinka, Foto: J. Stadler

Das ehemalige Missionshaus von Raipinka

Weil wir zuerst einmal unsere Englischkenntnisse vertiefen mussten, kamen wir mit unseren Pidgin-Kenntnissen nicht viel weiter voran. Alle Bemühungen, es neben unseren Unterrichtstätigkeiten voranzutreiben, scheiterten, wir blieben auf dem selben Stand. Aus diesem Grunde baten wir um einen Dorfaufenthalt zur Orientierung. Zunächst dachten wir daran, einfach einen Studenten zu besuchen. Aber es stellte sich heraus, dass das nicht so einfach ist, wie wir Europäer uns das dachten. Das ganze Sozialgefüge des Dorfes würde durcheinanderkommen, wenn es nicht eine offizielle Einladung des Dorfes gäbe. Die Stellung des Studenten im Dorf geriete durcheinander, und alle wären mit der Situation überfordert. Zum Glück haben wir rechtzeitig bemerkt, in welche Schwierigkeiten wir die Studenten gebracht hätten. So kamen wir durch einen Kollegen auf die Idee, ein leerstehendes Missionshaus zu nutzen. Dort konnten wir leben, ohne soziale Probleme auszulösen, weil dort immer wieder Weiße wohnten.

Raipinka ist der Heimatort eines Kollegen. Er wies uns auf die Möglichkeit hin, hier unsere Pidgin-Orientierung zu machen. Das Bild zeigt seinen Vater mit Jürgen.

Wir haben also unsere Pidgin Bücher mitgenommen, und verschiedene Bewohner kamen oder wurden von uns besucht. Zusätzlich hatten wir unsere Haushaltshilfe dabei, so dass wir von morgens bis nachts genügend Möglichkeiten hatten, unser Pidgin aufzubessern. Am Sonntag wurde Jürgen aufgefordert, in Pidgin zu predigen. Anschließend klatschte die Gemeinde Beifall.

20131215 Kirche Raipinka, Foto: J. Stadler

Kirche von Raipinka.

Raipinka war eine wichtige Zwischenstation bei der Hochlandmission und wurde 1934 gegründet. Heute wird die ehemalige Missionstation als Landesposaunenschule genutzt. Von hier aus besuchen zwei Posaunenwarte die 28 kirchlichen Posaunenchöre in 17 Distrikten im Land. Außerdem ist der Distrikspräsident von Kainantu hier zuhause. Raipinka ist auch Heimatort des derzeitigen Kirchensekretärs.

Geburtstagsfrühstück

Graduation am 24.11.2013

Wie immer vor solchen Veranstaltungen wurde es vor der Graduation ziemlich hektisch. Im Vergleich zur vorigen Graduation ging es etwas sparsamer zu. Die Bereitschaft zur Mithilfe lies zu wünschen übrig, so dass die Last auf wenigen Schultern lag. Bis zuletzt gab es Diskussion um die Noten. Repräsentanten aus der Öffentlichkeit hatten abgesagt. Eine gemeinsame Feier nach dem Graduierungsgottesdienst und Graduierungsakt gab es nicht. Dafür gab es individuelle Feiern, zu denen wir eingeladen wurden. Es war ein Essensrundlauf wie wir ihn bei einer Konfirmation in Franken erlebt haben. Einige Schweine mussten ihr Leben lassen. Merkwürdiger Weise fehlte unsere einheimsichen Kollegen.Nach dem Kraftakt ging auf dem Campus erst einmal eine Woche gar nichts mehr - außer, dass die meisten Studenten nach Hause fuhren.

Leider hat sich auf dem Objektiv meiner Kamera trotz Lagerung im Trockenschrank Schimmel gebildet, so dass ich nur wenig brauchbare Bilder erhalten habe.

Der Bischof der Lutherischen Kirche der Philippinen, der Prinzipal des Martin Luther Seminars und die drei philippinischen Absolventen

Einige Studenten wurden ins Vikariat geschickt. Am Ende des 4 Terms war besonders für die Vikare mit Familie noch nicht klar, wo sie ihr Vikariat antreten sollten. Als einfachste Lösung schickte man sie nach Hause in ihre eigene Gemeinde. Damit nahm man ihnen die oft einzigste Möglichkeit in ihrem Leben, einmal über den Zaun ihres kirchlichen Lebensraumes hinaus zu kommen und neue Erfahrungen zu sammeln. Ein Grund für diese Misere ist mangelnde Organisation, ein anderer, dass MLS Studenten von den Mentoren mit Ausbildung an Pidgin Seminaren als Konkurrenz gefürchtet werden. In diesem Fall blieben die Vikars-Familien übrig, die natürlich mehr Kosten an ihrem Einsatzort verursachen.

Term 4

Der vierte Term des Jahres verlief recht schnell an im vergleich zu den vorigen Terms. Der Term 4 war sehr kurz, nur 7 Wochen, so dass wir unseren Stoff beschränken mussten. Jürgen gab in diesem Term eine Vorlesung über den 1. Korintherbrief, einen Griechisch-Kurs und eine Griechisch-Leseübung, Dorothee gab Hebräisch und las mit den Studenten Luthers Freiheitsschrift. Beide Vorlesungen führten uns in Grundfragen christlichen Denkens und seines Verhältnisses zu der jeweiligen westlichen bzw. melanesischen Kultur.

Immer wieder sprechen wir mit unserem Senior - Volunteer über das Curriculum des Seminars und über die Entwicklung eines Master-Programms am Seminar. Es fehlen noch sehr viele Voraussetzungen für das Masterprogramm. Nächstes Jahr scheinen wir genügend ausgebildete Lehrer zu bekommen. Doch müssen wir zunächst das Grund- und Aufbaustudium entsprechend umbauen und verbessern, damit überhaupt an ein Masterprogramm gedacht werden kann. Auch muss erst wieder einmal eine Akkreditierung des Seminars her. Nachdem man zunächst Frauen das Theologiestudium gestattet hatte, rudert man zur Zeit wieder zurück, obwohl ein eindeutiger Synodenbeschluss vorliegt. Jetzt soll ab 2015 Frauen der gleiche Zugang zum Studium der Theologie angeboten werden unabhängig von der Frage der Ordination.

Wir beide haben in unseren Vorlesungen jeweils Gespräche über die Geister-Frage angeregt und hoffen sehr, diese Frage vertiefen zu können. Der Glaube an Geister ist in PNG sehr präsent. Auch Pastoren machen bei entsprechenden Opferhandlungen mit. Das Verhältnis zum Glauben an den einen Gott ist sehr ungeklärt. Der Heilige Geist wird von vielen als "oberster Geist" wahrgenommen. Weiße Magie wird unter Christen zum Teil akzeptiert. Unter dem Eindruck der dringenden Missionsaufgabe ist bei der Entstehung der Kirche die Vertiefung und die Pflege der Gemeinden vernachlässigt worden. Auch die einfache Leugnung der Existenz der Geister durch weiße Missionare hat den Christen hier wenig geholfen: Wie sollen sie ihre Geister - Erfahrungen begreifen? So lässt sich die Ausbreitung des Cargo-Kultes innerhalb der Kirche z. T. erklären. Es gibt natürlich noch mehr Gründe. Unsere Aufgabe ist es, den Pastoren in dieser Frage weiter zu helfen. Dazu müssen wir aber den Hintergrund verstehen lernen und mit den Studenten und Kollegen eine biblische Antwort entwickeln.

26.10.2013 Einweihung von unserem Haus Win

Max, der Erbauer des Hauses, mit Dorothee und einem Kollegen im Hintergrung

Endlich war es so weit. Unser Haus Win war so weit fertig dass wir es Einweihen konnten. Es ist ziemlich groß geworden. Die Feuerstelle ist noch nicht fertig. Aber das machte nichts. Mehrfach mussten wir verschieben: einmal konnten die Kollegen nicht, ein andermal regnete es aus Kübeln. Alle Kollegen waren gekommen samt Ehefrauen. An so ein Ereignis konnte sich niemand erinnern. Jeder brachte etwas mit, wir sorgten außerdem für die Getränke. Es war eine große Tafel mit verschiedenstem Essen. Jürgen hat die Petroleumlampe in Betrieb gesetzt. Die Kollegen wunderten sich, warum er nicht elektrisches Licht einsetzen wollte. Er sollte recht behalten: Es gab einen längeren Stromausfall, und wir hätten im Finstern gesessen.

Die Gemeinschaft der Kollegen untereinander ist ziemlich schwierig, zu groß sind z.B. die kulturellen Unterschiede. Jemand aus einer völlig anderen Kultur erleichtert da das zusammenkommen, sozusagen auf "neutralem Boden". Alle sagten zum Abschied: so etwas sollte es wieder geben. Wir hoffen, dass wir es wiederholen können und so zum Zusammenleben auf dem Campus beitragen können.

Unsere Haushaltshilfe

Die letzten drei Wochen vor unserem Flug nach Brisbane hat uns neben den Vorbereitungen für die Familienfreizeit und den Noten für das Ende des dritten Terms unsere Haushaltshilfe oder besser gesagt, ihr Mann in Atem gehalten. Ein, zwei Monate zuvor hatte sie mit ihrem Mann die Gästewohnung im Nachbarhaus zum Wohnen zur Verfügung bekommen. Ihr Mann sollte den Garten des zur Zeit unbewohnten Hauses pflegen, sie sollte an verschiedenen Tagen bei weißen Mitarbeitern als Haushaltshilfe arbeiten. Sie haben einen Sohn.

Der Mann verschwand sehr bald. Er hatte keine Lust zu arbeiten. Seine Frau hatte, wie sich herausstellte, Angst vor ihm. In Port Moresby, wo sie vorher wohnten, hat er nichts gearbeitet und dafür das Geld, dass seine Frau verdiente in Alkohol und bei Spielen umgesetzt. Dazu schlug er sie. Weil sie fürchtete, dass es in Lae so weiter ginge, hat sie ihren Mann bei Polizei wegen der Gewalt angezeigt, um sich in Lae gerichtlich besser wehren zu können. Es verging kaum eine Woche, da kam ihr Mann. Er nahm ihr schwer verdientes Geld, setzte es in Alkohol um, verlangte mehr Geld. Als er sah, dass sie Kontakt mit einem Studenten aufgenommen hatte, nahm er sein Buschmesser, schlug sie und verletzte sie damit und schüchterte sie ein mit der wiederholten Drohung, sie zu töten. Schließlich ließ er sich die Fahrt ins Hochland von ihr bezahlen und nahm den Sohn mit - ohne für ihn zu sorgen, wie z. B. ihn in die Schule zu schicken. Einen angesetzten Gerichtstermin in Lae besuchte er nicht. Falls er wiederkommt, wird die Polizei - wenn sie denn kommt - ihn ins Gefängnis werfen bis zur nächsten Verhandlung. Der Richter hat ihr das Sorgerecht in Aussicht gestellt. Zur Zeit verlangt er wieder nach Geld. Dr. Wan, unser Principal und selbst ein Hochländer, schätzt den Mann als extrem gewaltbereit ein.

Für uns waren es deshalb aufregende Wochen vor der Retreat. Schwierige Rechtsverhältnisse, Abgründe des Familienlebens in PNG taten sich auf, von denen wir bisher nur vom Hörensagen wussten. Unsere Haushaltshilfe war zeitweise unter Schock und in Todesangst. Wir halfen ihr, unterzukommen, und sich vor ihrem Mann zu verstecken. Gespräche waren fruchtlos. Der Mann belagerte und bedroht Ihre Verwandtschaft, die sich nicht wehrte, was dafür spricht, dass unsere Haushaltshilfe auch in der eigenen Familie keinen Rückhalt hat. Das wird auch Gründe haben. Jedenfalls ist alles sehr verzwickt. Auf dem Campus kann sie nach den Vorfällen jedenfalls nicht mehr leben. Heute (20.10.2013) ist sie in ein Zimmer ohne Strom und Wasser gezogen. Mehr kann sie nicht bezahlen. Das Leben in Lae ist teuer. Ende Oktober ist ein weiterer Gerichtstermin. Falls ihr Mann wieder nicht erscheint, wird die Polizei im Hochland eingeschaltet.

Wieder in Lae

Auf dem Weg nach Lae hatten wir die Gelegenheit die Pazific Adventist University zu besuchen. Ein Lehrer, den wir bei dem MATS-Treffen (Melanesian Assosiation of Theological Schools) kennengelernt hatte, holte uns vom Flughafen in Port Moresby ab und zeigte uns mit sein Frau das Campusgelände. Es war sehr beeindruckend. Dort gibt es ein Notstromaggregat, so dass es Sinn macht, mit Computerpräsentation zu unterrichten. Viele Studenten arbeiten selbst mit PC. Die Bibliothek ist sauber und aufgeräumt und hat ausgebildete Mitarbeiter. Die theologische Fakultät bietet ein Master Programm an.

Unser Medien-Mensch holte uns mit unserem Auto vom Flughafen ab. Inzwischen hat es einen zweiten Überfall auf dem Gelände des Martin Luther Seminars gegeben. Dem Bauleiter für die neuen Uni-Gebäude wurde am hellen Tag eine Waffe vorgehalten, als er in sein Auto einsteigen wollte. Er musste seinen Schlüssel herausgeben. Später fand man sein Auto nicht weit entfernt in Ampo, dem Gelände der Kirchenleitung. Sein Laptop und Smartphone waren gestohlen. Die Täter scheinen Insider zu sein, die sich am MLS auskennen.

Die Studenten und Kollegen freuten sich sehr, uns wieder zu sehen - einige hatten gefürchtet oder geunkt, wir würden gar nicht mehr wieder kommen. Inzwischen hat das Seminar einen neuen Leiter für die Entwicklung eines Master Programms bekommen. Der Vorgänger, der nicht wirklich vorangekommen war, hat offiziell seinen Ruhestand eingereicht. Es gibt Hoffnung, dass wir nun das Seminar reformieren können.

10. 09.13-2.10.13 sick leave

Wegen Jürgens häufiger Malaria-Anfälle wurde es nötig zu zu medizinischen Untersuchungen nach Brisbane (Australien)zu fliegen. Mit zwei Unterbrechungen kamen wir in der Mission Flat (Ferienwohnung) der Australischen lutherischen Kirche unter. Vor zwei Jahren waren wir schon einmal dort und warteten auf unser Visum. Diesmal war alles viel vertrauter, fast ein bißchen wie zuhause. Liebe Christen aus der Nazareth Kirche und die Wohnungsverwalterin luden uns ein und pflegten unkomplizierte Gastfreundschaft. Bald merkten wir: Unser Englisch ist im vergleich zu vor zwei Jahren deutlich besser geworden, so dass wir mit Verständigung kein Problem mehr hatten. Vor allem die Sicherheit im Land haben wir genossen. Abends Spazieren gehen ist in PNG undenkbar. Unser Schlaf war tiefer - nicht ständig mit einem Ohr auf Wache. Kein Gard mit lärmendem Walky-toky um uns herum. Anfänglich war es bei 21 Grad etwas kalt, dann kamen bald die gewohnten Temperaturen um 30 Grad, nur viel trockener als in Lae. Wir wurden uns erst in Brisbane bewußt, wie belastend das Leben in PNG ist.

Im Mater - Hospital wurden wir an einen Arzt für Infektionskrankheiten gewiesen. Er nahm sich Zeit und hörte zu. Nach acht Tagen gab es das Ergebnis der Untersuchungen: Jürgen ist für sein Alter ausgesprochen gesund. Allerdings hat er Dengue-Fieber gehabt, und die Folgen des Dengue-Fiebers dauern lang und sind heftig. Unter anderem schwächt es auf längere Zeit das Immun-System, was die häufigen Malaria-Anfälle erklären könnte. Hinsichtlich Malaria-Vorbeugung empfahl er dieselbe Methode, die wir schon kennen: Entweder warten, bis die Malaria kommt oder ständige Einnahme von Malaria-Medikamenten. Er empfahl, eine anderes Mittel auszuprobieren. Einmal in Australien nutzen wir die Gelegenheit zu weiteren Arztbesuchen: Zahnarzt und Optiker. So können wir dankbar sein: eine ernsthafte Krankheit liegt nicht vor, aber die Malariaanfälle können weiter in der Häufigkeit kommen wie bisher. Der Körper braucht Zeit, um sich mit seinem Immunsystem auf eine andere Umwelt einzustellen.

Viel gesehen haben wir in den drei Wochen nicht. Dorothee musste korrigieren und Jürgen hat seine Vorlesung über den 1. Korinterbrief vorbereitet. Unsere Entdeckung war, dass es auch in BNE einen großen christlichen Buchladen gibt. Der Buchladen ist riesig, er hält auch wissenschaftliche theologische Bücher vor. Ein Theologenparadies. So konnten wir uns mit Kommentaren eindecken und Stoff vorbereiten über das hinaus, was wir an Material im Computer haben. Der einzige Mangel ist, dass der Laden etwas einseitig nur reformierte theologische Bücher anbietet. Für den Normalverbraucher findet man ein großes Spektrum an Frömmigkeit.

Einmal waren wir zu einer Sight-seeing Tour nach dem Gottesdienst eingeladen, die mit einem Abendessen endete. Weil die Wohnungsverwalterin selbst keine große Wohnung hat, uns aber einladen wollte, kam sie auf die Idee, sich mit einer alten Freunden, die ebenfalls in der Wohnanlage wohnt, bei uns einzuladen und Essen mitzubringen. Sie brachte einen ganzen Wäschekorb voll. Einen Rinderbraten und zwei Flaschen Wein rot und weiß zur Alternative, einen Kohlrabi-Auflauf. Australier sind sehr gastfreundlich und völlig unkompliziert.

Nach 1 1/2 Wochen ging es Jürgen gesundheitlich deutlich besser und kam wieder zu Kräften. Er genoss es, nicht gleich wieder Malaria-Sympthome zu bekommen und nicht nur mit halber Kraft herumzulaufen.

5.-10.09.13 deutsche Familienfreizeit

Alle zwei Jahre treffen sich alle deutschen kirchlichen Mitarbeiter zu einer Familienfreizeit. Dieses Jahr haben die Lae-Leute, sprich wir und unsere Kollegen in Lae, die Freizeit vorbereitet. Einige waren verhindert, weil sie nach Deutschland fliegen mussten, weil Angehörige in lebensbedrohlicher Verfassung sind. Trotzdem kamen 40 Leute zusammen. In früheren Zeiten waren es einmal etwa 150.

Die Freizeit fand im schönen Alexishafen nördlich von Madang statt. Die Anreise mit dem Auto ist wegen der schlechten Straße recht beschwerlich - für den Rücken. Alexishafen war einmal Sitz der katholischen Kirchenleitung im Land und wurde von Mönchen und Nonnen geführt. Der Bischof wohnt inzwischen woanders, ein paar Nonnen und ein Bruder halten das Freizeitenheim am Laufen. Ende des zweiten Weltkrieges wurde die gerade eingeweihte Kathedrale zerbombt.

Wir haben Bibelgespräche gehabt und Vorträge über Umweltfragen, z.b. Fischerei. Der Tunfisch wird hier von ausländischen Firmen gnadenlos ausgefischt, so dass für die Menschen hier nichts mehr zu fangen übrig bleibt. In Minen wird Gold und werden andere Rohstoffe abgebaut, dabei fällt sehr giftiger Abfall an, der ganze Flußsysteme zerstört. Die Bevölkerung leidet und wird betrogen. Seit 2007 gibt es Mobiltelefone und wir haben uns mit den Veränderungen beschäftigt, die mit dem Einzug des Internets, insbesondere von Facebook, einhergehen.

Auf der Familienfreizeit findet eine sogenannte Bayerische Konferenz und eine Deutsche Konferenz statt. In der Bayerische Konferenz versammeln sich alle Mitarbeitenden aus Bayern und werden über dienstliche Angelegenheiten informiert. An der Deutschen Konferenz sind alle Mitarbeitenden aus allen deutschen Missionswerken beteiligt und wählen einen Sprecher. Dieses Jahr wurde Jürgen für zwei Jahre gewählt.

Am Ende der Konferenz flogen wir beide von Madang aus nach Brisbane in Australien. Jürgen hatte zuvor noch das Gefühl, erneut Malaria zu bekommen. Die Symptome steigerten sich in der Nacht zu einem Brechdurchfall, vermutlich ausgelöst durch ein schlechtes Ei. Alle konnten es durch die hellhörigen Wände und Stockwerke mithören, bedachten ihn mit herzlichem Mitleid und waren überzeugt, dass mein Aufenthalt in Brisbane nötig war - obwohl der Durchfall gar nichts mit den Malariaproblemen zu tun hatte.

Samstag, den 10.08.12 Sicherheitsfrage

Am Montag wurde für die ausländischen Kirchenmitarbeiter eine Schulung zur Nutzung eines Funkgerätes durchgeführt. Im Notfall kann man mit diesem "radio" = Funkgerät Hilfe ordern. Das Gerät hat einen Radius von etwa 50 km, funktioniert also bis zum Flughafen. Man kann auch einen aktuellen Sicherheitscheck abfragen, wenn man mit dem Auto durch die Stadt fahren möchte. Das ist besonders abends sinnvoll.

Am selben Abend passierte es noch: Einer unserer Mitarbeiter wurde abends um 6 Uhr abgefangen, als er sein Haus im Gelände des Lutheran Headquarter (Ampo) verließ und mit seinem Auto wegfahren wollte. Er wurde mit einer Waffe bedroht, musste seinen Schlüssel abgeben und war sein Auto los. Als die Täter mit dem Auto weit genug entfernt waren, rief er um Hilfe. Viele Menschen kamen sofort zusammen. Die Einfahrt zum Headquarter war jedoch noch offen, die Täter konnten entkommen. Mit einem privaten Auto wurde vom Nachbarn die Verfolgung aufgenommen, zwischenzeitlich stiegen zwei bewaffnete Polizisten hinzu. Man kommunizierte über Handys - die Polizei ist nicht mit Funk ausgerüstet und hat zu wenig Einsatzfahrzeuge oder eben Geldmangel und keinen Sprit. Wohl dem, der in solcher Situation sein Handy genug mit Geld aufgeladen hat! Über Radiosender wurde der Diebstahl bekannt gegeben. Es war gut, dass die Verfolger vergeblich suchten. Die Polizei in PNG geht nicht zimperlich vor: Die Polizisten waren Willens, die Täter zu erschießen.

Man fand das Auto in einem Settlement. Die Täter hatten es dort abgestellt. Die Bewohner hatten das Auto nicht ausgeschlachtet - was in der Regel passiert, um aus den Teilen Geld zu machen - sondern gemeldet. Das Nummernschild war gestohlen, beim Entfernen der ELC-PNG Aufkleber hatte man das Auto zerkratzt, ein Handy und die Abdeckplane für die Ladefläche fehlte. Die Polizei erhielt 1000 PGK Spritgeld, ein neues Nummernschild musste beantragt und die Versicherung auf das neue Schild umgestellt werden. Das dauert und ist in PNG recht nervenaufreibend. Dazu musste Meldung bei der Polizei gemacht werden. Alles in allem ein großer Schreck, der unter uns ausländischen Mitarbeitenden und besonders bei dem Betroffenen nachwirkt, sehr viel Ärger und ein Schaden von 5000 PGK - etwa 1700 €.

Die Sache mit dem Funkgerät ist also nicht übertrieben.

Gestern hat ein Kollege die Installation der 12 V Versorgung unserer Wohnung fertig gemacht. Bis aufs Schlafzimmer haben jetzt alle Zimmer eine 12 Volt Beleuchtung, und die Wasserpumpe kann über den 240 V Umwandler betrieben werden. Das Licht ist wesentlich angenehmer als das von den Neonröhren. Und wir haben Wasser, können duschen und das WC benutzen auch bei Stromausfall. Luxus pur!

Jürgen ist die zweite Woche mit Malaria darnieder und hat eine zweite Behandlung verordnet bekommen, auch wenn die Malaria mit den hiesigen Mittel nicht nachweisbar war.

Unsere Haushaltshilfe hat ein gesundheitliches Problem. Dorothee hat versucht, ihr zu helfen. Schließlich ging es darum, eine Röntgenaufnahme zu machen. Röntgengeräte sind in Lae vorhanden. Auch ein absolut neues. Aber in ganz Lae gibt es kein Kontrastmittel, das für die Aufnahme gebraucht wird. Mal sehen, wie wir an Kontrastmittel kommen.

Sonntag, 04.08.2013

Kalega, ein Chimbu-Student, hatte uns mehrfach zum Gottesdienst in seiner Chimbu-Kirche eingeladen. Heute hat es geklappt. Jürgen hatte noch mit den Folgen der letzen Malaria in der vergangenen Woche zu tun, Dorothee hatte die Predigt übernommen. Gestern bekamen wir noch kurz mitgeteilt, dass es ein Sakramentsgottesdienst sein würde. Jürgen sollte das Abendmahl halten. Kalega hatte uns einen Transport organisiert, weil es zu gefährlich sei, dort das Auto allein stehen zu lassen. Heute morgen war der Fahrer des MLS Busses krank und wir fuhren doch mit unserem Auto. Kurz vor 9 waren wir da. Wir läuteten die Glocke. Der Gottesdienst beginnt, wenn die Leute da sind. Allerdings kam etwas dazwischen: Es gebrach an Wein. Sonntags haben die Läden offen und das Alkoholverkaufsverbot ist aufgehoben. Kalega, ein Ältester und Jürgen fuhren zum Discounter. Der hatte gerade keinen Wein. Ok. Wir fuhren zum nächsten Bottle-Shop. Der war zu und der gegenüber auch. Also zum nächsten Discounter mit Bottle-Shop. Der hatte Wein, durfte aber seinen Wein erst ab 12.00 Uhr verkaufen, sonst würde er die Lizenz verlieren. Also zur Auferstehungskirche, vielleicht haben die Wein. Wir warteten bis zum Ende des Frühgottesdienstes um 10.00 Uhr. Dann stellte sich heraus, der Abendmahlswein der Gemeinde war ausgegangen und sie konnten uns keinen geben. Wein ist übrigens für hiesige Verhältnisse teuer, und viele Gemeinden können sich selten Abendmahl leisten. Es spricht für diese Gemeinde, nicht auf irgendeinen Ersatz für den Wein gekommen zu sein. Wir gaben auf und fuhren zur Kirche zurück. Es würde also einen Gottesdienst ohne Abendmahl geben. Der z.T. sehr schmale Weg durchs Settlement war nur für Geländefahrzeuge mit Allrad passierbar. Schlamm wegen der Regenzeit, Pfützen, so groß wie kleine Seen, deren Tiefe schwer einzuschätzen war, und eine Wassersperre, über die man ohne Allrad nicht hinüber kommt. Wir parkten so neben der Kirche, dass wir das Auto sehen konnten.

Gottesdienst in einer Chimbu-Settlement-Kirche Foto: J. Stadler

Dorothee während einer Predigt in einer Chimbu-Settlement-Kirche

Wir wurden herzlich empfangen, man hatte geduldig gewartet. Man hatte sich aber wohl vorher irgendwie gestritten. Der Jugendarbeiter ließ die Jugend ein paar Lieder singen. Student Kalega hält dort Sonntags Kindergottesdienst. Dorothee hielt die Predigt. Sie hatte sie auf Englisch vorbereitet, Kelaga wollte übersetzen. Dann sollte sie doch auf Pidgin sprechen. Es war ihre erste Predigt auf Pidgin. Ein bißchen Englisch war auch dabei, und Kelaga half ein wenig. Aber es ging doch erstaunlich gut. Jürgen war außen vor, er hätte das Abendmahl halten sollen. Die Kollekte wurde Kalega mitgegeben für seinen Studienbeitrag. Hinterher gab es großes Händeschütteln. Es stellte sich heraus, dass die Ältesten mit den Evangelisten uneins waren und deshalb das eigentlich übliche Essen für die Gastprediger ausfiel: Die Frauen konnten / durften nicht kochen. Der Platz für die Kirche wurde vom Landbesitzer zur Verfügung gestellt. Die Ältesten behaupten, die Kirche gebaut zu haben, obwohl alle zusammengelegt haben. 2007 wurde die ursprüngliche Buschkirche zu einer dauerhaften Kirche mit Blechdach ausgebaut. Seit dem wird Stück für Stück weiter an der Kirche gewerkelt. Wenn wieder Geld da ist. Unterstützung gibt es von nirgendwo. So ist es schon ein Wunder, dass es unter diesen Bedingungen dort eine solche Kirche gibt. Für den heutigen Tag wurden extra Bänke herantransportiert, sozusagen für uns, sonst sitzen die Leute auf dem Boden. Allein der Betonboden ist schon Luxus. Die Spannungen zwischen Ältesten und Evangelisten gründen darin, dass die Ältesten nicht lesen können und sich gegen die gefühlte Dominanz und Besserwisserei der Evangelisten wehren, vermutlich ist es ein Streit um Kleinigkeiten. Oder darum, wer denn nun die Kirche gebaut hat. So waren wir im Nachhinein froh, dass das Abendmahl ausgefallen ist, es wäre Heuchelei gewesen.

Foto: J. Stadler

Alle wichtigen Leute aus der Gemeinde. Der Mann mit den Streifen ist der Jugendarbeiter

Der Jugendleiter machte einen ordentlichen Eindruck. Vier Tage in der Woche trifft er sich mit der Jugend. Er gibt einen Literacy - Kurs für die Leute, die nicht lesen und schreiben können. Er nennt sich Missionar und hat eine Ausbildung in einem uns nicht bekannten Institut gemacht und hat sich entschieden, in Lae im Settelment zu arbeiten. Er finanziert sich irgendwie selbst mit "Zeltmacherarbeit". Er würde gerne Pastor werden, hat aber kein Geld für die Ausbildung.

Foto: J. Stadler

Die Frauen, die nicht kochen durften

Während viele Kirchenbesucher und Verantwortliche immer noch ratlos waren wegen der Peinlichkeit des ausgefallenen Essens und weil man immer noch cross miteinander war (seinen Streit nicht bereinigen konnte), kam ein schon etwas älterer Jugendlicher auf die rettende Idee. Ob wir Kulau (Saft der unreifen Kokosnuss) trinken würden. Kulau ist sehr gesund, kostet nichts, ist in der Regel angenehm kühl und schmeckt vor allem frisch sehr gut. Wir sagten gerne ja. Die Einheimischen trinken übrigens lieber Cola, die auch hier im Land hergestellt wird. Aber die kostet etwas. Der junge Mann verschwand, kletterte auf die Palme (in unseren Augen lebensgefährlich), und brachte nach einer kleinen Weile jedem eine Kulau.

Wir erfuhren manche Dinge über das Leben in den Settlements: In der Chimbu - Area herrscht Mangel an Land bzw. Überbevölkerung. Chimbu ist schlecht entwickelt, extrem unwegsam, einheimische Pastoren weigern sich, dort hinzugehen. Im Chimbu gibt es Zauberei und Hexenverbrennung, und die Pastoren müssen oft hilflos zuschauen. Zusammen mit der Polizei, die Angst vor dem Mob hat. Es wurde offenbar oberflächlich missioniert, und es gibt noch echte Missionsgebiete, wo kein Missionar hin kam. Wir konnten es nicht ganz glauben (wegen der bestehenden Fürsorgepflicht des Clans), aber es wurde uns gesagt: Wer im Chimbu nicht arbeiten kann, z. B. weil er ein Handycap hat, muss sein Dorf verlassen. Weil er dann kein Land hat, auf dem er wohnen darf, muß er fort in die Stadt. Dort findet er in der Regel keine Arbeit. Die Leute dürfen auf dem Settlement-Gelände ein Haus oder eine Hütte bauen, bekommen aber kein Land, um einen Garten anzulegen. Sie leben davon, dass sie Sachen auf dem Hauptmarkt kaufen, um sie woanders teurer zu verkaufen. Oder sie haben mal einen Gelegenheitsjob. In diesem Settlement leben vor allem Chimbu- und Goroka-Leute. Es gibt hier sehr viel Gewalt und Kriminalität. Auf dem Hin- und Rückweg durch das Settlement torkelten jeweils Betrunkene durch die Gegend bzw. ans Auto. Der Markt, bei dem die Straße ins Settlement geht, ist bekannt für Kriminalität und Drogenhandel. Es gibt gelegentlich auch Schüsse und Tote. Polizei Fehlanzeige. Wir sind früher (als wir neu hier waren) einmal davor gewarnt worden, in dieser Gegend auch nur anzuhalten. Mit einem oder mehreren einheimischen Begleitern, die sich auskennen bzw. selbst bekannt sind, ist es aber nicht so gefährlich.

Sonntag 21.07.2013 erste Woche im dritten Term

Seit einer Woche ist der dritte Unterrichtsterm des Jahres im Gang. Am Montag hatten wir Fakultätsrat, Dienstag war Einschreibung, Mittwoch ging nichts mehr, Donnerstag auch nicht, Freitag war noch einmal Einschreibung. Am Dienstag hatten sich nur 16 Studenten von etwa 85 registriert. Der Principal und der Dean of Studies waren zu einer Tagung, bei der die Ergebnisse der Evaluation im Rahmen der Reform des Curriculums der theologischen Ausbildungsstätten der lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea. Deren Unterricht fiel schon einmal aus, was die übrigen Kollegen nicht gerade ermutigte. Sämtliche Morobe-Studenten warteten auf die Morobe Regierung, die die Studiengebühr noch nicht überwiesen hatten, einige Studenten außerhalb der Morobeprovince hatten ebenfalls Probleme mit der Gebühr, andere waren noch nicht aus ihren Dörfern gekommen. Scheinbar gilt die Politik: wer sich nicht registriert hat, darf nicht in den Unterricht, auch wenn die Registrierung demnächst erfolgt. Diese Woche wurde also mit dem Warten auf einen Anfall von Arbeitswut verbracht. Nur die Weißen hielten tapfer und uneinsichtig ihren Unterricht mit ein paar Leuten...

Ich nutzte die Gelegenheit, einen Schrank für unsere Batterie, das Ladegerät, den 240 V Konverter zu bauen. Ein Kollege, der in seinem früheren Leben einmal Elektriker war, half anfänglich mit der Verkabelung der 12 V Leitungen, bis ihm der Mut entfiel. Für die Schreinerarbeiten habe ich erst einmal ein paar Böcke gebaut, damit ich beim Sägen nicht so viel auf dem Boden herumkriechen muss.

Am Lehrgebäude der Universität wird weiter gebaut, allerdings geht es langsam voran wegen des Regens, der den Boden in einen Morast verwandelt. Schwere Fahrzeuge bleiben stecken. Gegen Ende des letzten Terms wurde der Lärm unerträglich. An Korrekturarbeiten war nicht zu denken. Unterricht war nur schwer möglich. Da der Bau direkt neben der Kapelle stattfindet, konnte man bei den Andachten gar nichts verstehen. Der Prinzipal meinte, mit dem Lärm müssten wir leben und ihn zu einem Teil von uns machen.

Einen Kollegen konnten wir diese Woche verabschieden. Er geht nach Adelaide zum Australian Lutheran College, um dort seine Master-Arbeit zu schreiben. Seine Familie durfte nicht mit - es fehlt der Sponsor. Wir hoffen, dass er mit seinen Studien gut voran kommt. Wir brauchen dringend gut ausgebildete einheimische Theologen.

Es gab drei bedenkliche Zwischenfälle in letzter Zeit:

Seit drei Wochen ist ein kleiner Junge verschwunden. Im letzten Term hielt er sich unerlaubter Weise bei seinem Onkel, einem Studenten, auf dem Campus auf. Zuletzt wurde er vor dem Campus-Tor gesehen. Die Polizei tut nichts, als den Fall aufnehmen. Privat wird über Rundfunk und Facebook gesucht. Man hofft auf Lösegeldforderungen. Schlimmstenfalls wurde der Junge für einen rituellen Mord gekidnappt.

Die Fakultät hat 6 Studenten der Hochschule verwiesen. Grund war ihr Verhalten im vergangen Term. Der Dean of Students hatte die Studenten und Studentinnen zu informieren. Was eine heikle Sache ist, weil man nie weiß, wie die Gemaßregelten reagieren. Einen Tag später fand man in der Küche der Mensa sämtliches Plastikgeschirr, Teller und Schüsseln, zerbrochen. Es wurde nicht ausgesprochen, aber ich vermute einen Zusammenhang mit dem Verweis von der Hochschule. Die zeitliche Nähe spricht dafür.

Der dritte Fall stimmt ebenfalls bedenklich: Wir erfuhren davon in der Fakultätsstitzung. Unsere drei philippinischen Studenten hatten Besuch. Als ihr Besuch mit dem Auto nach Hause fahren wollte, kamen sie auf dem Gelände des MLS in einen Holdup, sprich: mit einer Waffe sollte das Auto angehalten und bestenfalls ausgeraubt werden. Der Fahrer ließ sich aber nicht stoppen, sondern fuhr einfach weiter. Es waren Leute, die nicht auf das Gelände gehören. Wir haben zwar noch vorne einen Zaun, aber nach hinten ist das Gelände offen. Für einen Zaun fehlt das Geld. Er würde auch sehr bald wieder zerstört werden. Aber man könnte bei regelmäßiger Pflege (maintenance was ist das?) den Zugang zum Gelände besser kontrollieren. Ob wir uns dadurch unsicherer fühlen sollen? Nicht umsonst haben wir einen Nachtwächter und einen Untermieter.

Mehr zum Lachen oder Weinen ist ein für PNG typischer Vorgang im Landeskirchenamt. Neulich war die Tür des Büros des Kirchensekretärs vernagelt. Der der Korruption verdächtigte Kirchensekretär ist samt Familie über Nacht auf seinen Ples (in sein Dorf) entschwunden. Jetzt gibt es seit der letzen Sitzung des Landeskirchenrates einen vorübergehenden Ersatzmann. Ähnliches ist vom Finanzreferat zu berichten. Viele andere Referate sind nur mit Vizepräsidenten besetzt, die sich für nichts verantwortlich fühlen. Außer für ihr Gehalt. Die Amtszeit des Ausbildungsreferenten, der für die angestrebte Curriculumsüberarbeitung verantwortlich ist, wurde vom Church-Council nicht wieder verlängert, sondern mit einer anderen Person besetzt. Die verborgen - offenbaren Machtkämpfe um die Kirchenleitung zerstören das geistliche Leben und die Entwicklung der Kirche und des Landes.

25.06.-28.06.2013 MATS

Ziemlich spontan hat sich ergeben, dass wir zusammen mit dem Dean of Studies die Tagung der Melanesian Association of Theological Schools, MATS, d.h. melanesische Vereinigung theologischer Ausbildungsstätten, besuchten. Aufgrund der angespannten Lage im Lutheran Headquarter in Ampo und am Campus des MLS auch im Zusammenhang mit dem Bau der Lutheran University blieb unser Principal zu Hause.

MATS 2013, Foto: J. Stadler

Teilnehmer am MATS-Treffen

MATS war eigentlich schon totgesagt, weil es über zehn Jahre nicht mehr stattgefunden hat. Nun erfuhren wir, es hatte bereits 2011 wieder eine Tagung gegeben. Dieses Mal nahmen Vertreter und Studenten vom CLTC (Christian Leadership Training Center), PAU (Pacific Adventist University, die Universität der Adventisten), der Anglikaner, der United Church, des Melanesischen Instituts (MI) und dem MLS teil.

Die Tagung stand ganz im Zeichen des Neuanfangs. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zum Austausch war sehr ermutigend. Auch die Atmosphäre geistig-geistlicher Arbeit war erfrischend - wirkt doch Lae nicht nur wegen des sumpfigen Klimas etwas dumpf und muffig. Wir nahmen Anregungen zur Bibelauslegung im melanesischen Kontext mit. Auch den traurigen Trost, dass man überall mit den gleichen Schwierigkeiten im Land zu kämpfen hat, konfessionsübergreifend. Neuland für uns war die Begegnung mit den Adventisten, die eine starke wachsende Kirche in PNG sind. Ein thematischer Schwerpunkt war das Thema Leiterschaft. Alle meine Vorurteile zu dem Thema und seiner Behandlung im angloamerikanischen Raum wurden Lügen gestraft. Allein es blieben mir mehr Fragen als Antworten. Wir haben nette und zukunftsträchtige Kontakte knüpfen können im Wissen um die gemeinsame Mission.

Kefamo, Foto: J. Stadler

In den Pausen konnte man sich in dieser schönen Anlage ergehen.

Überrascht hat uns die Erkenntnis und die deutliche Bestätigung, wie notwendig unser Dienst im Land ist. Zur Entwicklung einer einheimischen Theologie braucht es einheimische Theologen, die die Ursprachen können. Sehr viele Hebräisch und Griechischlehrer gibt es im Land nicht. Das theologischen Niveau muß unbedingt erhöht werden, damit die Kirchen in PNG die christliche Antwort auf die Fragen der Gegenwart nicht schuldig bleiben und sie nicht den einströmenen Medien, westlichen Waren und großen Firmen überlassen, die die Kultur hier massiv bedrängen und verändern. Es gibt also viel zu tun.

16.06.2013 Es ist einiges passiert... (seit dem letzten Eintrag)

Der Grund, warum ich seit dem 12.04 geschwiegen habe: Ich hatte eine heftige Malaria, auf die sich eine noch heftigere Bronchitis gesetzt hat. 4 Wochen lang konnte ich fast gar nichts machen und war ziemlich schwach auf den Beinen. Die erste Behandlung war nicht erfolgreich, die Malaria kam wieder. Ein Arzt hatte mir ein Mittel gegeben, gegen das es Resistenzen gibt. Seit zwei Wochen unterrichte ich wieder und es geht mir gut. Dafür hat Dorothee vergangene Woche Malaria bekommen und ist inzwischen wieder auf dem Weg der Besserung. Diesmal gab es gleich das richtige Medikament.

Blick von unserem Wohnzimmer auf das Baugelände

Am Martin-Luther-Seminar wird gebaut. So ziemlich illegal. Und direkt vor unserer Haustür. Die Lärmbelastung für die Studenten und Lehrer ist groß. In der Kapelle kam man kaum die Andacht verfolgen. Das von der Synode eigentlich abgesetzte Commitee zur Planung und zum Bau einer Lutherischen Universität hat den Bau veranlasst. Der Bischof hat eigenmächtig seinen Segen dazu gegeben. Die beiden anderen Commitees schreiben einander Briefe, aber der Bau geht weiter. Wir warten eigentlich auf einen Polizeieinsatz, der den Bau unterbindet. Aber die Parteien sind so untereinander verstritten, dass sie sich auf keine gemeinsame Linie einigen können. Die Vorstellungen der Bauherren über die künftige Uni zeugen davon, dass niemand von den Planern jemals in Papua-Neuguinea unterrichtet hat. Man setzt auf eine virtuelle Universtität und eine ebensolche Bibliothek. Vorlesungen sollen von Übersee übertragen werden. Dabei können viele unserer Studenten weder richtig Englisch noch mit einem Computer umgehen. Von ihrer oralen Kultur her sind sie auf persönlichen Kontakt mit Menschen beim Lernen angewiesen. Warum sollte man solch ein Projekt auch in gegenseitigem Einvernehmen entwickeln? Und ob auch an die Finanzierung des Unterhalts gedacht ist? Die Kirche hat dafür kein Geld. Traurig tröstlich ist, dass solche gut gemeinten Projekte ohne strukturelle und kulturelle Einbindung nach kurzer Zeit wieder im Sand verlaufen. Nur die Ruinen bleiben für die nächsten 50 Jahre stehen. Schade um das Geld. Wenn man etwas erreichen wollte, sollte man zunächst einmal Lehrer finanzieren, die vohandene Bibliothek in Ordnung bringen, einen Bibliothekar anstellen, ein paar aktuelle Bücher kaufen, einen fähigen Buchhalter anstellen, das Englisch verbessern, und sich überlegen, wie ein der hiesigen Kultur angemessenes Theologiestudium aussehen könnte. Dann kann man an ein Master - Programm denken und an eine Eingliederung des Seminars in eine Universität. Aber mit so einfachen Schritten kann man sich keinen Namen machen. Lieber gleich nach den Sternen greifen und die Taube auf dem Dach jagen.

Täufling mit Schirmhalter

Wir hatten Familienbesuch aus Deutschland: Ein Schwager und eine Schwester von Dorothee waren da. Sie fuhren mit uns zu einer Taufe in einem Dorf in der Nähe von Mount Hagen. Ich war gebeten worden, den Vater unseres Prinzipals zu taufen. Er war einer der letzten Heiden in seinem Dorf. Bis vor kurzem besuchte er noch regelmäßig seine Zauberhütte. Vor seiner Taufe wurde sie niedergebrannt. Er war ein sogenannter Big-Man, ein großer Politiker und Geschäftsmann, der viele Frauen hatte zum Zeichen seiner Macht. Bis auf eine sind seine Frauen gestorben, und jetzt im Alter von 80 Jahren wurde es für ihn Zeit, sich taufen zu lassen. Ich hatte wenig Gelegenheit, mich mit dem Täufling zu unterhalten und hoffte auf die Vorbereitung und Nachbereitung der Christen im Dorf. Die Christen im Dorf bemühen sich, ihm christliche Lebensweise beizubringen und weiter zu begleiten. Die Taufe war eine riesige Veranstaltung: Die Pastoren der Umgebung waren geladen, ebenso alle wichtigen Persönlichkeiten. Im Gottesdienst gab weitere Taufen, Wiedereintritte, Abendmahl, Predigt. Der Gottesdienst ging über Stunden. Beim Abendmahl ging der Wein aus. Irgendwann bemerkte ich während der Austeilung, dass der Wein klammheimlich zu Cola geworden war...

Taufe 21.04.2014 im Hochland Bild 2 Foto: J. Stadler

Begrüßungstanz zum Festgottesdienst

Taufe 21.04.2014 im Hochland Bild 1 Foto: J. Stadler

Teil der Festversammlung auf dem Dorfplatz

Taufe 21.04.2014 im Hochland Bild 3 Foto: J. Stadler

Taufansprache

Bei der Fahrt in das Dorf von Michael Wan, dem Prinzipal, hatten wir erste Gelegenheit, unseren Geländewagen so richtig auszuprobieren mit Geländegangen, Differenzialsperre vorn und hinten, Schlammbädern und Rutschpartien mit dem Auto. Die beisitzenden Frauen haben sich etwas unwohl gefühlt - den Männern hat es gefallen. Doro und Ich waren ein wenig Stolz auf unser Auto.

Willi Ehmig (siehe 12.04.13) ist inzwischen in Deutschland beerdigt. Hier in Lae gab es ein Haus Krai, eine Trauerveranstaltung, die sich über mehrere Tage erstrecken kann. Alle Weißen Mitarbeiter von Mission Ein Welt versuchten da zu sein. Willi hinterließ eine Frau mit 6 Kindern. Inzwischen ist Willis Frau ist ihren Kindern in Deutschland. Sie nahmen an der Beerdigung in Deutschland teil und wird in Deutschland bleiben. Wir hoffen, dass sie sich in der fremden Kultur zurecht findet und sie Unterstützung bekommt und Freunde findet. Es war der Plan von Ehmigs gewesen, nach Deutschland zu gehen. Ich habe Willi 2001 bei meiner Forschungsreise zum ersten Mal gesehen. Seine Arbeit und sein Zugang zu den Einheimischen haben mich damals fasziniert. Er war ein leidenschaftlicher Entwicklungshelfer mit viel Liebe für die Menschen und das Land. Über seine einheimische Frau hat er tiefe Einsicht in die Denk- und Lebensweise der Menschen hier gewonnen. Als nebenamtlich Verantwortlicher für die Wartung der Häuser der auswärtigen Mitarbeiter hatte er sich ein gut funktionierendes Team aufgebaut, das etwas voran gebracht hat. So z. B. unser Haus am Martin - Luther - Seminar. Seine letzte Arbeit beim Lutheran Development Service (Lutherischer Entwicklungsdienst) in Lae war für ihn die schwierigste, weil es nur schwer möglich war durch den Wust von Korruption und Machtspielchen ein Bein auf den Boden zu bekommen. Man kann fragen, ob es unter diesen Bedingungen Sinn macht, Mitarbeiter dort hin zu senden.

Fr. 12.04.13 Willi Ehmig gestorben

11.-14.04.2013 Dorothee auf der Frauenretreat

Womenretreat 2013, Foto: Bertha

Mo, 08.04.13

Heute tagten die ehemaligen Landowner mit Vertretern der Kirchenleitung über der Landfrage. Wir haben es überlebt und es ist die Frage, ob sich etwas bewegt hat. Keine Partei hat Dokumente vorgelegt. Der eigentliche Gesprächspartner hat gefehlt - das Land-Department of the government (die staatliche Stelle für Landfragen, die für die Verpachtung des Landes zuständig ist). Auf der Seite der ehemaligen Landowner war wieder aggressive Stimmung, und sie sind sich in ihren Forderungen nicht einig. Die Vertreter der Kirchenleitung einschließlich Bischof erklärten, man benötige mehr Zeit, um die Fakten zu erhellen. Man hat sich darauf geeinigt, die Frage nach dem Besitz des Landes von der Frage der Verwaltung des Landes zu trennen. Einige wollen tatächlich das Land zurück. Andere wollen hingegen den Prinzipal stürzen. Diese Differenzierung kann hilfreich im Verhandlungsprozeß werden. Man wird sich im Juni wieder treffen. Wir hoffen, dass das Treffen außerhalb des MLS stattfindet, damit wir in unserem Seminarbetrieb nicht noch einmal gestört und die Studenten verunsichert werden.

Nachdem ich eine Woche lang zunehmend Kopfschmerzen und ein ganz klein wenig Bauchgrimmen hatte, ging ich heute zum Arzt. Der Malariatest hatte ein positives Ergebnis: Phalsiparum. So heißt diese Art Malaria. In Deutschland wird wieder kaum jemand glauben, dass es wirklich Malaria ist, weil ich kein Fieber habe und nicht (Gott sei Dank!) sterbenskrank bin. Und wieder werden die Malaria-Medikamente helfen.

Fr. 05.04.2013 Postfach stillgelegt

Gestern haben wir erfahren, dass das Postfach des Headquarters stillgelegt wurde. Der Grund: Die Miete wurde nicht mehr gezahlt. Die Post sammelt die Briefe, rückt sie aber nicht heraus. Der Leiter des Finanzreferats der Kirche wurde vor einiger Zeit (nach Meinung von Insidern ungerechtfertigt) gekündigt (weil er sich gegen Unregelmäßigkeiten gewehrt hat). Jetzt hat das Amt der Kirchensekretär inne. Die Folgen der Lähmung der Kirchenleitung werden jetzt auch für uns spürbar. Wie gut, dass wir nicht an die sichtbare Kirche glauben, sondern an die unsichtbare Gemeinschaft aller Glaubenden. Und dass wir hier nur Gäste im Land sind.

Fr. 05.04.2013 Das MLS läuft wieder einigermaßen normal

Seit Gründonnerstag haben wir keine Störungen am Eingangstor mehr gehabt. Der Seminarbetrieb konnte seine Arbeit fortsetzen, so dass wir im Endspurt bisher noch alle Klausuren und Assignments schreiben lassen konnten. Der Term endet nächste Woche Freitag.

Allerdings findet am kommenden Montag das zweite offizielle Treffen zwischen den ehemaligen Landownern und der Kirchenleitung auf dem Campus statt. Wir hoffen auf eine Klärung der Sachlage und eine friedliche Lösung.

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Diese Nachricht fanden wir am Ostermorgen in der Einfahrt.

31.03.2013 Ostern

Max und Gana.

Am Ostersonntag Abend haben wir unser unvollendestes Haus Win schon einmal benutzt und ein Osterabendessen gefeiert. Es gab Taro (Knolle ähnlich der Kartoffel), Kochbanane, Pitpit (eine Art Schilfknospe), Aibika (sehr nahrhaftes Gemüse aus der Familie der Baumwolle) und Tulip. Dazu kamen 4 Hunde und schauten zu und die Grillen zirpten und das Küchenfeuer vertrieb die Moskiten.

Max, unser MLS Carpenter (Zimmermann). Weil er bei uns wohnen kann und für den Bau unseres Haus Win einen guten Lohn erwarten kann, hat seine Familie ihm erlaubt zu heiraten. Seine Gana wurde ihm von der Familie bestimmt.

130331 peia.jpg Foto: J. Stadler

Der Küchenherd von Gana

Unser Seneiorexpert Foto: J. Stadler

Unser Seniorexpert

130331 istakaikai.jpg Foto: J. Stadler

Gana hats gekocht, der Seniorexpert hat es eingekauft, wir haben das Haus Win gestellt und die Teller.

Karsamstag

Karsamstag (30.03.13) Max baut am Küchenanbau für unser Haus Win. Seine Frau hatte unser Haus Win erst einmal für ihr Kochhaus erklärt. Damit wir das Haus für uns haben, beschlossen wir diesen extra Küchenanbau für unsren Untermieter.

130329Karfreitagsprozession03.jpg Foto: J. Stadler

Dorothee auf der MLS Karfreitagsprozession mit Sonnenschirm

29.03.13 Karfreitag

130329Karfreitagsprozession.jpg Foto: J. Stadler

Karfreitagsprozession auf dem Campus

Eine Rumpfgemeinde von tapferen MLS - Bewohnern und Neugierigen traf sich heute zu einer Karfreitagsprozession über verschiedene Stationen auf dem Campus. Wir (besser Dorothee) wollte eigentlich zu einem Ostercamp. Wir sind aber da geblieben, um in der angespannten Lage Präsenz zu zeigen.

130329Karfreitagsprozession02.jpg Foto: J. Stadler

Gerüchte besagen, die Landowner hätten in einem Gespräch mit der Kirchenleitung die Absetzung des Prinzipals und die Einsetzung eines ehemaligen Prinzipals gefordert, unter dessen damaliger Leitung das Seminar heruntergewirtschaftet wurde. Dieser ehemalige Prinzipal steuerte aus dem Hintergrund die Forderungen der Landowner bei dem öffentlichen Gespräch zwischen Kirchenleitung und Landownern am Montag und drängte auf Schließung des Seminars. Dafür gibt es mehrere Zeugen. Er ist auch derjenige, der auf eigene Faust Studenten am Beginn des Terms nach Hause schickte und weitere Brems- und Durcheinanderbringungsmanöver veranstaltete. Nun mißbraucht er die ehemaligen Landowner für seine Zwecke.

28.03.13 Gründonnerstag

Heute bereiteten die deutschen Lae-Mitarbeiter bei uns die Mitarbeiterfreizeit im September vor. Es gab Bananenkuchen, Kaffee und Tee bei Stadlers.

Ich, Jürgen, hatte den Abendmahlsgottesdienst zu leiten und zu predigen. Ich führte die Benutzung von Alkohol zur Kelchreinigung ein und die Desinfektion der Hände der Abendmahlshelfer. Es sind immer noch viele an der sogenannten Tiger-Malaria (Virusinfektion) erkrankt. Die Predigt ging über die Fusswaschung in angespannter Situation (Verrat durch Judas, Messiaserwartung im Volk und unter den Jüngern, bevorstehende Kreuzigung. Jesus reagierte mit einer zeichenhaften Demonstration seiner Liebe. Ich versuchte dies auf unsere angespannte Situation am Seminar zu übertragen und hoffe, unsere (dezimierten) Studenten ermutigt zu haben, ruhig zu bleiben und sich nicht provozieren zu lassen, sondern darauf zu vertrauen, dass allein die Liebe die Kraft hat, die Lage der Dinge wesentlich zu verändern.

26.03.2013-28.03.2013

Am Dienstag hieß es plötzlich gegen die Abmachung am Vortag: der Unterricht fällt aus. Statt Andacht gäbe es ein Treffen der Fakultät. Hatte es Nachverhandlungen über die Schließung des Seminars gegeben? Es stellte sich heraus, dass der Prinzipal und der Dean of Studies das beschlossen hatten und sich dies von der Fakultät bestätigen lassen wollten. Nach längerem Gespräch wurde dies erst klar, und die ganze Fakultät stimmte zu, dass die drei Tage bis Karfreitag ausfallen sollten, um alle Provokation zu vermeiden und die Studenten gar nicht in die Situation zu bringen, auf eine Unterbrechung des Unterrichts von Seiten der ehemaligen Landbesitzer reagieren zu müssen. Es dauerte eine Weile, bis wir Europäer das Anliegen verstanden. Die Jugend der Landowner verhielt sich am Eingangstor immer wieder provokativ, und die Studenten wurden immer mehr genervt. Insbesondere die Hochländer unter ihnen hatten Mühe sich zu beherrschen. Der Prinzipal und der Dean of Studies befürchten eine Eskalation, die schließlich über das Seminar hinaus zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Highlandern und Küstenleuten in der Stadt führen könnte. Eine solche Auseinandersetzung hatte kurz bevor wir 2011 in Lae eintrafen viele Tote gefordert. Die Studenten bekamen die Weisung, sich nicht provozieren zu lassen. Wer wolle, könne über die nun verlängerten Ostertage heim gehen.

Im Verlauf der Tage nahm die Spannung zu. Dem Fahrer des MLS-Busses wurde der Schlüssel unter Androhung von Gewalt abgenommen. Der Jugendliche verschwand im nächsten PMW (Public Motor Wagen, ein Kleinbus, der hier im öffentlichen Nahverkehr fährt). Später versuchte man auch noch, sich den Ersatzschlüssel zu organisieren. Unsere Highlander wurden blass vor Zorn und Versuch der Selbstbeherrschung. Der Prinzipal und der Dean of Studies hielten sich die meiste Zeit in der Nähe des Tors auf, um gegebenenfalls Schlimmstes zu verhindern. Viele Studenten verließen das Campus, um dem Druck zu entkommen. Der Nachteil ist, je weniger Studenten da sind, um so leichteres Spiel haben die Landowner.

Wir konnten ungehindert durch das Tor fahren, auch wenn die Landownerbesatzung uns mitunter nur mit finsteren Blicken das Tor öffnete. Als Doro einmal zurückkehrte, hatten die Torbesatzer das Tor gerade für zwei Autos blockiert. Weil sie Dorothee durchlassen wollten, kamen auch die beiden anderen Fahrzeuge vor ihr durch. Beide Fahrzeuge gehörten der Kirchenleitung in Ampo an. Auf diese Weise konnte ich am Mittwoch Holzschutzfarbe, Buschmaterial für unser Haus Win und eine 12 V Batterie für unsere Notstromversorgung kaufen. Es gab sie doch in der Stadt, ich hatte nur die falsche Bezeichung verwendet.

Montag 25.03.2013 Gespräch zwischen Landbesitzern und Kirchenleitung

Die Aktion der Landbesitzer am Donnerstag hatte den Erfolg, dass sich die Kirchenleitung tatsächlich auf ein Gespräch mit den Landbesitzern einließ. Die ersten beiden Stunden von 7:00 - 9:00 und die Andacht fanden noch regulär statt, anschließend wurde zum Gespräch im Konferenzsaal geladen.

130323 ehemalige Landbesitzer - Kirchenleitung Gespräch

Der Bischof (stehend) erklärte das Landdepartment des Headquarters und die Regierung für die Landfrage zuständig.

130325 Chairman der Versammlung

Dieser Mann leitete als Chairman die Versammlung und hatte die Gesprächsführung. Er hat das Gemeindereferat im Landeskirchenamt inne.

Die Menschen in Neuguinea haben Erfahrung in Gesprächsführung. Die Kultur ist mehr eine orale Kultur, weniger, erst seit der Ankunft der Missionare, gab es Schrift. Das spürt man heute noch. Es war hochinteressant, mit welcher Disziplin miteinander geredet und gerungen wurde. Es ging friedlich zu, auch wenn manche ehemalige Landbesitzer sich sichtlich sehr zu beherrschen hatten. Nicht immer endet ein Gespräch so gewaltlos, wie es heute gelang.

130325 Vertreter der ehemaligen Landbesitzer

Er ist der Sprecher und Führer der ehemaligen Landbesitzer und trug sein Anliegen vor. Dieser Mann hatte mich am Donnerstag nach dem Unterricht angesprochen, meinen Nachmittagsunterricht in der kommenden Woche auszusetzen.

Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass es einige Scharfmacher gab, die von außen über Zeichen angestachelt und gesteuert wurden, wenn es um die Frage ging, den Seminarbetrieb aufrecht zu halten. Der Sprecher der ehemaligen Landbesitzer war eher gemäßigt und zeigte Verständnis dafür, dass die Studenten nicht unter dem Konflikt mit der Kirchenleitung zu leiden hätten. Seine Söhne hatten mehr Mühe, ihre Agression zu beherrschen. Zwei Frauen hingegen ließen ihren Agressionen freien Lauf und heizten die Stimmung unter den Anwesenden auf. Die Verpflichtung, das Erbe der Ahnen zu pflegen, in diesem Fall: auf die stiftungsgemäße Verwendung des Kirchengrundes zu achten, hat in PNG auch eine religiöse Funktion.

Ausbildungsreferent der ELC-PNG

Dieser Mann (stehend) ist als Ausbildungsreferent auch für das Martin-Luther-Seminar zuständig

Beide Seiten konnten keine Dokumente für ihre Behauptungen und Forderungen vorweisen. Auch kamen die konkreten Vorwürfe der Landowner nicht klar auf den Tisch. So blieb das Gespräch recht wage. Die Landowner waren in sich nicht einig: Einige Scharfmacher, von außen angestachelt, forderten die Schließung des Seminars bis zur Klärung der Landfrage, die gemäßigteren beharrten nur auf der Schließung des Eingangstors des Seminars. Es wurde vereinbart, sich in 14 Tagen noch einmal zu treffen, und die Fragen des Landmissbrauchs zu besprechen und Dokumente vorzulegen. Bis dahin soll das Tor geschlossen werden für alle, die nach Auffassung der ehemaligen Landbesitzer kein Recht haben, auf dem Campus zu wohnen. So sind wir nun doch ein bißchen Gefängnis, aber nicht wirklich, weil bisher nicht betroffen. Der Frage der Legalität wird nicht gestellt.

21.03.2013 Wir sind in Klausur - oder sind wir im Gefängnis?

Heute, kurz vor 12 und kurz vor dem Ende meines Griechisch I Kurses, meldete sich jemand vor dem Klassenzimmer, er wolle mit mir sprechen. Ich entließ meine Studenten und war gespannt. Er sei ein Landbesitzer (des Grundes unseres Seminars) und bäte mich (und auch die Kollegen), kommende Woche am Nachmittag nicht zu unterrichten. Auch sei das Eingangstor zum Seminar verschlossen und niemand könne hinein ins oder heraus aus dem Seminargelände. Ziel sei es ein Gespräch mit dem Bischof zu erzwingen und den Prinzipal Dr. Wan und zwei weitere Personen und deren Familien aus dem Gelände zu entfernen. Seine Vorfahren hätten das Land (400 ha) der Kirche für den Semiarbetrieb zur Verfügung gestellt, und diese Leute würden es für eigene Zwecke mißbrauchen. Die Aktion sei nicht gegen die übrigen Lehrer und auch nicht gegen die Studenten gerichtet.

Ich habe mich noch weiter mit diesem Mann unterhalten. Eine Ursache für diese Aktion - darin waren wir uns einig - ist mangelnde Transparenz in der Kirche und im Seminar, die Mißtrauen und falsche Gerüchte verursacht. Der Anlaß ist, dass der 99-jährige Pachtvertrag für den Grund des MLS kommende Woche ausläuft und neu verhandelt und abgeschlossen werden muß, dass sich aber von seiten der Kirchenleitung in dieser Hinsicht wohl noch nichts bewegt hat. (Die Kirchenleitung ist damit beschäftig, sich gegenseitig anzuzeigen und zu verklagen, und die Polizei oder Kripo oder sonst etwas gegeneinander einzusetzen oder einander abzusetzen. Da bleibt keine Zeit für solche Nebensächlichkeiten wie ein neuer 99-Jahre-Vertrag). Rechtlich bestehen viele Unklarheiten. Die Landowner sind es unseretwissens nur noch ehrenhalber, weil ihre Großväter 1914 das Land zwar der Kirche zur Verfügung gestellt haben, aber der Staat inzwischen Eigentümer ist und das Recht hat, das Land nach bestimmten Regeln zu verpachten. Das ist den Nachfahren der Landowner nicht bewußt oder ihnen (vielleicht gezielt) falsch erklärt worden. Zutreffend ist die fehlende Transparenz und auch für den Mißbrauch von Wohnraum und Land spricht manches. Zuständig sind aber nicht die ehemaligen Landowner, sondern die entsprechenden Abteilungen im Lutheran Headquarter, die Fakultät des MLS, der Aufsichtsrat des MLS. Aber wen interessieren hier schon Zuständigkeiten und wer kennt schon die Verträge und Satzungen? Jedenfalls machen sich die ehemaligen Landowner Sorgen über die vertragsgemäße Verwendung das Landes und damit um den Weg der Kirche. Die Art und Weise, dies Kund zu tun und Veränderung zu versuchen, ist typisch für das Land. Aufgrund der Aktion heute jedenfalls kocht die Gerüchteküche, alle sind gespannt, was nächste Woche am MLS passiert. Am besten wäre es, man würde mal miteinander reden...

Eigentlich wollten wir zu Mittag essen gehen. Doro hatte aber doch etwas gekocht - ohne von der Blockade zu wissen. Wie gut. Die Blockade des Tors war übrigens bald aufgehoben. Es hieß, die Blockierer seien zum Mittagessen gegangen. Aber sie würden wieder kommen.

So., 17.03.2013

Nachdem der erste Wassertechniker aufgegeben hatte, hat unser Hausing-Rep (der für die Wartung der Häuser der Übersee-Mitarbeitenden Zuständige) den Mitarbeiter seines Vorgängers "wiederbelebt". Dieser Plummer (Klemptner) ist inzwischen im Ruhestand und an Krebs erkrankt und grau geworden. Aber er hat sehr bald herausgefunden, dass es nicht an den Leitungen liegt, sondern dass die Pumpe defekt sein muss, obwohl der Motor läuft. Jetzt gilt es zu warten, dass die Pumpe repariert wird.

Diese Woche konnten wir ohne Gesundheitsprobleme unterrichten. Der Störenfried unter den Kollegen wurde damit beauftragt, ein Masterprogramm zu entwickeln bzw. sich darauf zu konzentrieren (Er arbeitet bereits seit zwei Jahren nebenbei daran, und es ist bisher nichts geschehen). Dafür soll er jetzt keine Studenden mehr unterrichten. Die PNG-Leute sind Meister darin, gesichtswahrende Lösungen zu finden. Wir hatten diese Woche das entspannteste Fakultätstreffen, seit dem wir im Land sind. Ich bin gespannt, ob jener Kollege eine Weile Ruhe gibt, oder ob er bald wieder aus dem Hintergrund Leute aufhetzt oder falschen Leumund verbreitet.

Diese Woche haben wir Tests geschrieben. In Griechisch I trennt sich die Spreu vom Weizen. Zu meiner Paulus-Vorlesung kamen zwei Final-Year-Students hinzu (nachdem die Hälfte des Terms bereits gelaufen war). Von 5 Stunden kamen sie jeweils 15-20 Minuten zu spät oder fehlten unentschuldigt. Final-Years haben das halbjährige Vikariat hinter sich und befinden sich um Abschlussjahr. Sie fühlen sich als Pastoren und benehmen sich als große Herren. Sie haben es nicht mehr nötig, zu lernen und zu arbeiten, meinen auch nicht mehr, in die Andacht gehen zu müssen und an der gemeinsamen Arbeit für den Außenbereich des Campus sich beteiligen zu müssen. Das färbt auf die jüngeren Studenten ab und demotiviert sie. Ich habe beide vor dem versammelten Kurs zur Rede gestellt - sprich beschämt. Das ist in einer schamorientierten Kultur ein massiverer Eingriff. Der Dean of Studies wird sie sich auf meinen Hinweis einmal vornehmen. Mal sehen, was passiert.

Dorothees PC hat sich verabschiedet - es ist wohl die Festplatte. Unser Medienfachmann ist nach längerer Reise wieder zurück. Vielleicht kann er eine gebrauchte Festplatte aus einem externen Laufwerk einbauen.

Diese Woche hat sich Verwandtschaft angemeldet. Wir freuen uns auf Besuch aus der Heimat, planen für die Pause zwischen erstem und zweiten Term und hoffen auf Gesundtheit.

Appropos Gesundheit: Mit unserem neuen Senior-Voluntär aus Deutschland trinken wir seit seiner Ankunft 1-2 mal am Tag Tee aus Guaven-Blättern. Altes Missionars-Mittel zur Vorbeugung gegen Malaria. Es ist gut für die Leber, und wir spüren, es tut uns gut. Mal sehen, ob es auch zur Vorbeugung gegen Malaria hilft. Zusätzlich kauen wir ein paar Papaja - Kerne, die zur Vorbeugung gegen Malaria helfen sollen. Wir haben sie im Backofen getrocknet. Vielleicht kommen wir so um die chemische Malariaprophylaxe herum.

Bau eines Teehauses

Lieferung von 20 Stangen Mambu (= Bambus) am 15.02.13. Wegen der Hitze haben es die Jungs in der Nacht getragen und am morgen gewartet, bis wir aufgestanden waren.

Schon im vergangen Jahr haben wir damit begonnen, ein Haus - Win bzw. ein Teehaus in unserem Garten zu bauen. Die Idee stammt vom Pastorenseminar in Logaweng, wo ein Lehrer ein solches Haus gebaut hat und dort sich mit Kollegen und Studenten zwanglos trifft und Gespräche führt. Wir haben bei einem solchen Treffen großen Respekt vor der Redekultur im Land gewonnen. Wir erhoffen uns, auf diese Weise das Gespräch zwischen Studenten und Lehrern zu fördern. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung einer einheimischen Theologie.

J. Stadler, Pause nach getaner Arbeit im künftigen Teehaus

Pause im künftigen Teehaus, das noch keinen Fußboden hat und zur Zeit noch als Trockenplatz für Holz und Kochhaus für die Frau von Max verwendet wird.

Das Haus wird von unserm Untermieter Max und seiner Line (Verwandtschaft) gebaut. Das Material stellen wir, und Max bekommt einen ansehnlichen Betrag für seine Arbeit. Mit diesem bei Vollendung des Werks in Aussicht stehenden Betrag und der Zusage, er könne weiter bei uns wohnen, konnte er den Brautpreis und eine Wohnung für seine Frau garantieren. So konnte er letztes Jahr heiraten und seine Frau mitbringen.

Wir haben dabei eine ganze Menge gelernt und erfahren. Z. B. wo und wie man Holz kauft, Bambus, oder Morota (das Dachmaterial aus der Sago Palme) und Blain (Wände aus geflochtenem Bambus). Auch wie schwierig es für einen Einheimschen ist, eine benötigte Menge zu berechnen.

Der Bambus wird angeliefert. Foto: J. Stadler

Diese Jungs (abzüglich Whiteskin und dem Vermittler des Deals (vierter von links) samt Tochter) brachten 20 Stangen schweren Bambus in einer Nachtwanderung zu uns.

Max Frau hat sich das unfertige Haus gleich zu eigen gemacht und zu ihrem Kochhaus erklärt. Sie kommt aus einem entlegenen Dorf und kocht lieber draußen am Feuer. Ich musste erst deutlich machen, dass das Haus nicht für sie ist, sondern für unseren Besuch, die Studenten und Lehrer. Es stellte sich heraus, dass das gelieferte Bambus die falsche Sorte war und sich daraus kein Fußboden machen ließ. Statt dessen kann man damit das Gestell eines Hauses fertigen. So haben wir beschlossen, an unser Teehaus gleich noch ein Kochhaus für die Frau von Max anzubauen und eine Bedachung für das Feuerholz.

So., 10.03.2013

Viel ist in diesem Monat geschehen, und es fehlte die Zeit, es hier zu berichten. In Stichworten: Wir haben einen neuen Nachbarn, Sohn eines Neuguinea-Missionars und selbst Missionar im Land gewesen. Mit 73 hat er sich noch einmal von seinem Ruhestand und von seiner Frau aufgemacht, um für ein Jahr das MLS zu unterstützen. Seine Erfahrung und Kenntnisse sind ein Gewinn für das Seminar und für uns.

Ich habe in einem Laden Glühlampen (Heatballs) gefunden und habe gleich alle 28 auf einmal gekauft. Es dauerte nur 15 Minuten.

Unsere Wasserversorgung ist nun seit über einen Monat defekt. Letzte Woche kam endlich ein Handwerker. Der drehte das Rückschlagventil an der Pumpe um, so dass die Pumpe nun garantiert kein Wasser mehr ziehen kann und verschwandt auf nimmerwiedersehen. Wahrscheinlich blickt er die komplizierte Anlage nicht. Jetzt soll ein Handwerker aus Finschhafen kommen, der früher schon einmal an der Anlage gearbeitet hat. Das kann lange dauern. In anderer Hinsicht gab es Fortschritte. Das Paket aus Deutschland mit dem Batterieladerät und dem Umwandler kam. Sollte die Pumpe wieder einmal funktionieren, können wir sie bei Stromausfall mit Batterie und Umwandler betreiben, und wir werden Licht, Wasser und Energie für den PC haben, auch wenn der Strom ausgefallen ist.

Als wir in Deutschland waren, bin ich ermutigt worden, doch auch mal über unsere Arbeit zu schreiben. Das will ich gerne tun. Das Studienjahr hat vier 8-9 Wochen Terms, der erste Term ist etwa zur Hälfte vorbei. Ich fange an mit der Stimmung, die zur Zeit am Seminar ist.

Der Anfang war sehr zäh, weil einige Kollegen angestachelt von dem ehemaligen Prinzipal und jetzt "nur" noch Lehrer auf der Bremse standen. Die Versuche, das Seminar zum Stillstand zu bringen waren vielfach, und viel Zeit wurde mit Sitzungen - auch zur Vorlesungszeit vertan. Alles ist sehr kompliziert und verwickelt, und eigentlich nicht zu beschreiben und für europäische Verhältnisse unglaublich. Eine Familie (die eigentlich nichts auf dem Campus zu suchen hat, weil sie keine Mitarbeiter sind) sollte ihr Haus frei machen, damit dort Zimmer für Studentinnen eingerichtet würden. Die Familie war auch bis zum Ende des Jahres damit einverstanden, innerhalb des Geländes in eine größere und bessere Wohnung zu ziehen. Aufgehetzt durch den ehemaligen Prinzipal, weigerte sie sich plötzlich. Gleichzeitig wurden die sogenannten Landbesitzer von ebendemselben Kollegen in demselben Zusammenhang durch unwahre Geschichten und Gerüchte aufgehetzt, so dass sie die Absetzung des amtierenden Prinzipals forderten. Das lässt die Rechtslage gar nicht zu, aber sie glaubten diese Geschichten und bedrohten den Prinzipal. Als es auf diesem Wege nicht gelang, den Prinzipal vom Seminar zu jagen, zeigte der ehemalige Prinzipal den amtierenden an wegen Besitzes pornografischer Bilder auf seinem PC. Die Polizei beschlagnahmte alles und wurde nicht fündig. Aber der Leumund war beschädigt. Die anderen drei Kollegen standen weiter auf der Bremse: So könne man das Seminar nicht anfangen. Der ehemalige Prinzipal begann seinen Unterricht nicht. Er war krank. Aus diesem Grund verteilte er per SMS die Nachricht, die Studenten könnten nach hause gehen oder bräuchten gar nicht erst zu kommen. Sein Unterricht wurde von der Fakultät neu verteilt - es waren genug Theologen mit Master und Doktor vorhanden. Bitterböse Briefe des ehemaligen Prinzipals folgten. Man akzetierte seine Krankheit und gab ihm für diesen Term unterrichtsfrei. Ab demselben Tag spazierte der ehemalige Prinzipal ziemlich gesund wieder auf dem MLS Geländer herum. Er rief die Bachalor-Studenten, die er nach Hause geschickt hatte und sich von ihm haben schicken lassen, zurück. Jetzt hält er paralell zum offiziellen Bachalor-Unterricht seinen privaten Bachelor Unterricht mit drei Studenten. Aber auch die Anhänger des ehemaligen Prinzipals - alle noch aus seiner Prinzipal-Zeit - taten ihr bestes, um den Unterricht zu verhindern. So wurde der Unterricht mehrfach wegen banaler Gründe abgesagt oder eben Fakultätsstitzungen auf die Unterrichtszeit gelegt. Auf diese Weise wurde die Motivation der Studenten nicht besser. Aus Protest fehlen manche Lehrer und Studenten bei der Andacht. Ob das aus Protest gegen den ehemaliegen oder den jetzigen Prinzipal ist, ist unklar. Der Chaplan hat den Anfangsgottesdienst versucht zu boykottieren, indem er keinen Abendmahlswein besorgte und sich auch sonst nicht vorbereitete. Eine Sonntags-Andacht ließ er einfach ausfallen, weil der Strom ausgefallen sei - was in PNG eigentlich kein Problem darstellt, weil man mit Stromausfällen umzugehen versteht. Auch der Kindergarten findet seit 4 Wochen nicht statt, weil die Kindergärtnerin vom alten Prinzipal aufgehetzt wurde und unter diesen unklaren Seminarverhältnissen und aktiven Prinzipal nicht arbeitet. Usw. Usw. Ohne die Anwesenheit von inzwischen drei weißen Lehrern wäre das Seminar wahrscheinlich tatsächlich geschlossen worden. Aber es gärt weiter, Unzufriedenheit und Unruhe wird gezielt und unfär geschürt. Mit welchem Ziel eigentlich? Auf diese Weise werden am Seminar keine Pastoren ausgebildet, die die Kirche hier einmal leiten können. Die Studenten lernen eher, wie man gute Arbeit verhindert.

Dazu kommt, dass ein Virus in Lae herumgeht, das von den Einheimischen "Tiger-Malaria" genannt wird. Es hat ähnliche Symptome, ist aber keine Malaria. Das Virus erzeugt Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Fieber, große körperliche Schwäche, so starke Gliederschmerzen, dass die Betroffenen nicht mehr gehen können. Die Krankheit dauert 1-4 Wochen, manchmal gefolgt von einer Depression. Auch diese Krankheit hat den Start ins neue Studienjahr stark belastet.

Unsere Gesundheit: Dorothee und ich hatten letzte Woche beide Durchfall. Ich bekam eine schmerzhafte Entzündung im Ohr, verursacht durch eine Mückenart. So richtig fit sind wir beide noch nicht wieder. Unser neuer Nachbar aus Deutschland hat gleich die üble "Tiger-Malaria" bekommen, ist aber auf dem Weg der Besserung und kann wieder unterrichten.

Nicht weit entfernt in Ampo befindet sich das Lutheran Headquarter, das Landeskirchenamt. Unser australischer Nachbar wollte diese Woche dort zur Arbeit. Es waren viele Menschen da. Sie sagten ihm, er solle lieber wieder nach Hause gehen. Es handelte sich um einen Protest gegen den Bischof und den Kirchensekretär, die beide wohl dafür gesorgt haben, das einer der wenigen nicht korrupten kirchlichen Mitarbeiter von der Arbeit entfernt wurde - weil er zu viel Korruption verhindern wollte oder aufgedeckt hat. Das Headquarter ist seit langem gelähmt und mit sich selbst beschäftigt. Dieser Zustand wird nun wohl auch am Martin-Luther-Seminar von dem ehemaligen Prinzipal angestrebt. Ich behaupte einmal, die meisten einheimischen Theologen in Ampo wurden am MLS unter dem ehemaligen Prinzipal ausgebildet.

Mi., 06.02.2013

Am Montag hatten wir untschiedlich schwachen Wasserdruck. Schließlich kam gar kein Wasser mehr. Dazu kam ein Stromausfall. Normalerweise kommt das Wasser wieder, wenn Strom da ist. Am Montag war es nicht so. Ich schaute nach: Die Pumpe war heiß und lief nicht. Pumpe kaputt? Ich schaltete den Strom ab und nach einer Weile wieder an. Die Pumpe sprang an, aber kein Wasser kam. Sie lief trocken und hatte sich selbst ausgestellt. Nach einigen Überlegungen zur Pumpe schauten wir einmal in unserem Wassertank nach. Und siehe: der war leer. Und das, nachdem gerade Regenzeit war und wir zwei Monate kein Wasser entnommen hatten. Bisher ist der ziemlich große Erdtank bei Regen fast immer übergelaufen. Wir konnten gar nicht so viel Wasser verbrauchen, wie nachregnete. Einen leeren Wassertank hatte es noch nie gegeben! Hatte jemand während unserer Abwesenheit Wasser entnommen? Hatten Kinder damit gespielt? Hatte sich der übriggebliebene Ferien-Rest des Campus damit bedient, weil der Tank des Seminars nicht funtkionierte? Alle Recherchen verliefen bisher negativ.

Guter Rat war teuer. Ich rief den Hausing-Rep (so eine Art Hausmeisterposten) für die Überseehäuser an. Der kam heute und bracht gleich seinen Nachfolger ein, um ihn in seine neue Arbeit einzuweisen. Unser Haus hat zwei bis drei Wasserzuleitungen: Unsere Zisterne (die im vergangenen Jahr bis eben Montag nach anfänglichen Problemen immer funktionierte), die Campus-Wasserleitung und vermutlich auch die öffentliche Wasserleitung. Das Campus hatte im vergangenen Jahr große Probleme mit dem Wassertank und der Wasserpumpe, so dass wir froh wahren, darauf nicht angewiesen zu sein. Weil ein Rückschlagventil fehlte, kam es vor, dass wir mit unserer Hauswasserpumpe und unserer Zisterne den Tank des Campus bedienten, der es aber wegen Undichtigkeit gleich wieder verlor. Dieser Tank wird gerade, nachdem er provisorisch gedichtet wurde, erneut repariert. Die Campus - Pumpe pumpt zur Zeit nicht in den Tank, sondern direkt in die Leitung. Auf diese Weise kommt Wasser mit ganz unterschiedlichem Druck aus den Hähnen, je nachdem, wieviele gerade versuchen, Wasser zu entnehmen. Nun also auch wir, mit dem Resultat, dass wir heute fast gar kein Wasser aus der Leitung bekamen. Weil ein bißchen kam, versuchte ich zu Duschen und hoffte, dass der Strom nicht ausfiel. Er fiel auch nicht aus,aber das Wasser, gerade, nachdem ich mich so hoffnungsvoll eingeseift hatte. Nach ein bißchen Warten konnte ich gerade noch das Shampoo aus den Haaren bekommen. Für den Rest musste ein Waschlappen und ein Eimer Wasser herhalten. So kann ich wenigstens sauber ins Bett gehen, was bei dem Klima und Schweiß recht angenehm ist. Doro wird es heute auch noch probieren, sich irgendwie zu duschen.

Eine Lösung für das Problem haben wir noch nicht. Es ist nach wie vor völlig unklar, wo das Wasser im Tank geblieben ist. Wir versuchen, Wasser aus der Campusleitung für unseren Tank abzuzweigen, damit wir mit unserer eigenen Pumpe etwas mehr Druck auf die Leitung bekommen. Ein Installateur soll die Wasserleitungen ausgraben und nach Lecks untersuchen. Der Gedanke, nicht regelmäßig Wasser zu haben, sich duschen zu können, oder abwaschen und das WC spülen zu können ist nicht so toll :(

05.02.13 Ich habe vier Glühbirnen gekauft

und das war so: Ich habe Doro zum Friseur gebracht und wollte die Wartezeit nutzen. Ich fuhr zu Esco, dem Fachgeschäft für Elektroartikel in Lae. Ich fand die Lampen nicht gleich - sie waren nicht mehr da, wo sie früher mal waren, und stellte mich an die Ladentheke. Und stand. Und stand. Andere warteten auch. Nach etwa 15 Minuten fragte mich jemand, was ich wolle. Inzwischen hatte ich die Leuchtmittel entdeckt, aber keine 40 oder 60 Watt Glühlampen mit Bajonettverschluss. Diese Lampen brauche ich, um unsere Trockenschränke zu erwärmen. Was in Deutschland unter "Heatball" verkauft wurde und schließlich verboten wurde, wird hier tatsächlich als Heatball genutzt. Sie halten nicht lange, etwa einen Monat, manche auch 2 Monate, dann sind sie wegen der Überspannungen durchgebrannt. Ja, wir haben welche auf Lager. Ich bekam ein Kostenangebot ausgedruckt über 5 Packs a 4 Glühbirnen mit 60 W. Im nächsten Schritt mussten die Birnen aus dem Lager geholt werden. Nach einer ziemlichen Weile kam ein anderer Verkäufer mit der Nachricht: Nein, es sind doch keine 60 Watt Birnen da. Ich fragte nach 100 Watt Birnen - die ich eigentlich wegen des hohen Verbrauchs vermeide. Aber was tun, wenn einem die Bücher und Kleider verschimmeln? Wieder ein anderer schaute in den PC. Ja, die müssten da sein. Ich sagte, bitte nur 4 Birnen, weil ich ja eigentlich 60 Watt haben wolle. Der Verkäufer verschwand im Lager, und es dauerte eine ziemliche Weile, und kam tatsächlich mit 4 100 Watt Birnen. Jetzt ging es darum zu bezahlen. Zunächst stand ich wieder vereinsamt an der Theke. Die meisten Kassen waren verlassen. An den anderen lange Schlangen. Ein nettes junges Mädchen wagte sich, an eine leere Kasse zu treten. Ich trug mein Anliegen vor. Sie ließ sich mein Kostenangebot zeigen und machte daraus eine Rechnung, bekam von mir 100 Kina, sie entnahm das Wechselgeld aus der Kasse und holte die Rechnung vom etwas entfernt stehenden Drucker. Aber oh Schreck: Die Rechnung ging über 20 Glühbirnen statt über 4! Jetzt nahm das Unglück seinen Lauf. Die 100 Watt - Birnen kosten doch genausoviel wie die 60 W Birnen. Ob ich nicht doch 20 nehmen würde? Nein, ich wollte nicht. Was nun? Sie könne mir doch eine neue Rechnung über 4 Birnen schreiben. Das wollte sie nicht. Weil die Rechnung schon geschrieben und das Geld in der Kasse sei. Sie könne ja noch einmal schauen, ob die 60 Watt Birnen nicht doch im Lager seien, denn im Computer seien sie ja verzeichnet. Hoffnung keimte auf. Es kommt ja hier nicht selten vor, das die Mitarbeiter sich in ihrem eigenen Laden nicht auskennen. Sie verschwand für eine ziemliche Weile. Sie kam wieder. Nein, es gibt keine 60 Watt Birnen. Ob ich nicht vielleicht doch 20 100 Watt Birnen kaufen wolle? Nein!!!! und nach einer längeren Diskussion abermals: Nein! Jetzt wusste die Kassiererin nicht mehr weiter. Eine andere kam hinzu, fragte, was denn sei. Sie fing an, sich bei mir für die Verzögerung zu entschuldigen und vor mir ihre Kollegin zu tadeln, wie sie denn nur die Rechnung nach dem Kostenangebot habe ausdrucken können ohne zu prüfen, ob denn die Ware auch stimme? Die erste Kassierin war den Tränen nahe. Sie hatte Angst, an der Kasse einen Fehler zu machen und wusste nicht, wie sie mir 4 Birnen samt Rechnung verkaufen könne und gleichzeit das passende Wechselgeld zurückgeben könne, nachdem sie ja schon das Wechselgeld für die 20 Birnen in der Hand hatte. Andere Verkäufer kamen hinzu und berieten und tadelten die "Dummheit" der Verkäuferin. Ich sah mich genötigt, die Verkäuferin zu trösten und verteidigte sie. Das könne mal passieren, dass man die falsche Rechnung ausstelle. Sie brauche doch nur eine neue ausstellen, und die alte stornieren. Keiner traute sich, das zu tun. Schließlich waren ganze 7 Verkäufer mit meinem Fall beschäftigt.Endlich kam jemand und löste das Problem so, wie ich es vorgeschlagen hatte. Die Kassierin stand derweil neben der Kasse, sagte nichts mehr und schaute zu Boden. Ich bedankte mich für die Lösung bei allen Verkäufern. Jetzt musste ich nur noch zur Ladentür hinaus. Dort gibt es einen Türhüter. Der schaut sich die Rechnung an, trägt den Betrag in ein Buch ein und signiert die Rechnung noch einmal. Dann erst öffnet der Sicherheitsdienst die Tür und man darf den Laden verlassen. Das Ganze hat eine und eine viertel Stunde gedauert. Für 4 Glühbirnen. Und ich war froh, welche zu haben, weil es selten welche gibt. Allein das (vergebliche) Nachfragen in anderen Läden kann mehr als einen halben Tag dauern. Insofern ging doch alles ziemlich schnell - oder? :)

Der Frisör hatte am Dienstag nicht viel zu tun. Als wir kamen lümmelten die Helferinnen gelangweilt auf dem Sofa für die Kunden oder fegten zum x. mal den Fußboden, auf dem gar nichts lag. Endlich kam die Kundin Dorothee. Heute könne er sich viel Zeit nehmen und es besonders schön machen. Gesagt getan. Er hat Dorothee von seinen Erfahrungen als Friseur in Dubai erzählt, als er hörte, dass wir in Dubai zwischengelandet waren. Ich glaube, er hat dabei jedes Haar von Dorothee einzeln gefärbt. Jedenfalls musste ich nach dem glücklichen Glühbirnenkauf noch über eine Stunde im kalten Zug der Klimaanlage auf dem inzwischen von den Helferinnen verlassenen Sofa verbringen. Ich werde wohl noch ein Foto vom Ergebnis der Friseurskünste machen. Erschöpft von den Erledigungen gönnten Doro und ich uns noch ein Essen im Yachtclub. Der hatte eigentlich schon zu - wir waren 5 Minuten zu spät. Wir bekamen aber noch was, der Koch erbarmte sich unser. Auch das ist Neuguinea. Gibt es das in Deutschland? Während des Essens konnten wir eine Fortbildung aller Bediensteter beobachten. Es schien so, als würden sie sehr geschimpft.

Vom 03.12.2012 bis 30.02.2013 Deutschlandaufenthalt

Foto: J. Stadler

Jürgens Mutter Mitte Dezember

Wir waren in der vorlesungsfreien Zeit in Deutschland, um Jürgens Mutter zu besuchen. Bereits im Juni - Juli hatten wir den Flug gebucht, nicht ahnend, dass sich ihr Gesundheitszustand so schnell verschlechtern würde. Als wir kamen, war sie bereits ein schwerer Pflegefall. Sie hatte darauf gewartet, uns noch einmal zu sehen. Im Januar verstarb sie.

Foto: J. Stadler

Beerdigung am 12.01.2013

Wir haben meine Mutter in meinem Heimatort Wahrstedt beerdigt. Etwa 120 Jahre haben Stadlers in Wahrstedt gewohnt. 1732 wurden Evangelische Christen aus dem Salzburger Land vertrieben. Sie mussten ihren Hof verkaufen und ihre Kinder zurücklassen. Der evangelische Glaube war ihnen so wichtig, dass sie dieses Opfer auf sich nahmen. Mindestens ein Stadler war dabei. Seine Exulantengruppe siedelte in Posen, in Ludwikow bei Ostrowo. 160 Jahre lebten seine Nachkommen dort, konnten sich aber nicht dort halten. Sie hatten wohl nicht genug Land, um sich zu ernähren und fanden keine Arbeit. Dem Erzählen nach waren sie Ende des 19. Jahrhunderts arm und mussten hungern. Schließlich fanden sie in den Velpker Steinbrüchen Arbeit und wagten einen Neuanfang. Sie waren Wirtschaftsflüchtlinge, wie wir heute sagen. Der Neuanfang gelang mit jeder Generation ein Stück: Dem Steinhauer folgte der Maurer, der Maurerpolier, später der Maurermeister. In der Inflationszeit Ende der 20-ziger Jahre kaufte Jürgens Opa ein Haus für 17 Sack Zement. Es wurde mehrfach umgebaut.

Jürgens Elternhaus im Jahr 2007

Jetzt steht das Haus (fast) leer und wird wohl verkauft werden. Wir haben hier keine bleibende Stadt. Es ist ein merkwürdiges Gefühl in Deutschland keine feste Anlaufstelle mehr zu haben. Die Jahreslosung "Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir" korrigiert unser Denken, denn kein Mensch hat hier eine bleibende Stadt. Es ist eine Täuschung. Ein Stück weit haben wir das gelernt, als wir nach PNG gingen: Es hieß loslassen. Jetzt nun auch meinen, Jürgens, Heimatort. Auf der Erde sind wir nur Gäste. Unsere Heimat ist im Himmel. Das glauben zu dürfen ist ein großes Geschenk.

Jahreslosung 2013

Wir haben hier keine bleibende Vaterstadt,
sondern die zukünftige suchen wir.

Hebräer 13,14


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